Dem Credo des Albvereins Natur – Heimat – Wandern folgend, bot der Sonntagnachmittag am 12. November, so Einiges.
Die Natur zeigte sich schon winterlich mit frischen Temperaturen, Böen und Schneefall. Dennoch konnte Wanderführer Dieter Schempp eine witterungsresistente Kleinwandergruppe von 5 Teilnehmern
begrüßen.
Eine Geschichte unserer Heimat wurde uns an der sagenumworbenen Dreitrittenkapelle berichtet. So wird erzählt, dass dort Jesus im Fels seine Spuren hinterlassen habe. Dort wo die Kapelle
jetzt steht, war einst die Pferdeweide des Ortes. Einer der Roßbuben tat sich durch fürchterliches Fluchen hervor. Als er einst mal wieder bös fluchte, stand der liebe Gott in Menschengestalt
vor ihm und drohte ihm. Da nahm der Bub seine Geisel und wollte auf den lieben Gott einschlagen. Dieser sprang aber mit drei Schritten über drei Steine hinweg und der Roßbub ihm nach. Dieser
konnte ihn nicht erwischen, denn der Herr versteckte sich hinter einem Busch und ward nicht mehr gesehen. An den Fußabdrücken – den drei Tritten im Gestein – erkannten nun die Roßbuben, dass
sie einer Erscheinung des Herrn teilhaftig geworden sind. Das Geschehen sprach sich rasch herum und der Ort, wo die Fußspuren zu sehen waren, wurde bald von Fußleidenden aufgesucht um geheilt
zu werden.
So entstand eine Wallfahrtsstätte, an welcher die heutige Kapelle gebaut wurde. Die Kapelle wurde im 17. Jahrhundert gebaut und ist umgeben mit 15 Kreuzwegstationen. Sie ist heute verbunden
mit einer Gedenkstätte für die Soldaten der Panzerbrigade 29, die im Dienst tödlich verunglückten. Nachdenklich und mahnend stimmte der Besuch des sogenannten „Russenfriedhofs“.
Gewandert wurde zwar nur ein kurzes Stück, doch wie bei Wanderern üblich wurde auch eingekehrt. Der Schwerpunkt lag an diesem Tag, sagen wir dem Wetter geschuldet, ganz
eindeutig hierauf!
Mit diesem Wanderangebot endete die Wandersaison 2017 der Ortsgruppe Winterlingen.
Ingrid Erath, Schriftführerin